Häufig gestellte Fragen

Was bedeutet die Jahresarbeitszahl?

Die Jahresarbeitszahl einer Wärmepumpenheizung, kurz JAZ, ist das Verhältnis zwischen erzeugter Wärmemenge und elektrischer Energie (Antriebs- und Hilfsenergie ohne Heizkreis und Solarkreispumpen) über eine definierte Zeitperiode (z.B.: volle Heizperiode). Das heißt je höher die JAZ umso effektiver wird aus einem Teil elektrischer Energie Wärme erzeugt. Eine Jahresarbeitszahl von 4 bedeutet daher, dass aus einem Teil elektrischer Energie eine 4-fach höhere Nutz-Wärmemenge erzeugt wird. Eine förderfähige Erdwärmeheizung muss als Mindestanforderung üblicherweise eine JAZ >4 erreichen. Eine sorgfältige Planung und Auslegung ermöglichen die Erreichung hoher Jahresarbeitszahlen mit günstigen Anlagenbetriebskosten.

Wie hoch sind die Stromkosten einer Wärmepumpenheizung?

Die Betriebskosten einer Wärmepumpenheizung hängen im Wesentlichen vom Heizwärme- und Warmwasserbedarf eines Gebäudes und von den Möglichkeiten die Temperaturdifferenz zwischen verfügbarer Erdwärme und benötigter Heizwärme gering zu halten. Das heißt je niedriger der Heizwärmebedarf und der Warmwasserverbrauch bei Kompaktanlagen und je höher die Quellentemperatur umso niedriger werden die Betriebskosten. Hohe Quellentemperaturen wie sie zum Beispiel bei Erdwärmesonden oder geothermischen Grundwassernutzungen zur Verfügung stehen sind ein wesentlicher Faktor für effiziente Anlagen. Bei hohem Warmwasserverbrauch kommen auch zusätzliche Brauchwasserwärmepumpen und solarthermische Warmwassererzeugung zum Einsatz.

Wieviel kostet eine Tiefenbohrung?

Die Kosten je Bohrmeter einer Tiefenbohrung sind abhängig von der Anzahl und Tiefe der benötigten Bohrungen und der Art der Ausführung sowie den Erfordernissen zur Anbindung der Sonden an den Solekreislauf der Wärmepumpe und können nur individuell und in Abhängigkeit der zu erwartenden geologischen und hydrogeologischen Verhältnisse ermittelt werden. Ausführungen der Sonden in Kunststoff sind kostengünstiger gegenüber hochwertigen Ausführungen mittels Edelstahlsonden längerer Lebensdauer und höherer spezifischer Leistung.

Wie tief werden Erdwärmesonden abgeteuft?

Theoretisch ist es aufgrund der zunehmenden Temperatur mit zunehmender Bohr-Tiefe in der Größenordnung von rd. 3°K je 100m sinnvoll möglichst tiefe Bohrungen für den Ausbau mit Erdwärmesonden zu nutzen. In der Praxis zum Beispiel im Einfamilienhausbau stehen die höheren Kosten für die Herstellung von tieferen Bohrungen jedoch nicht im Verhältnis zu den dadurch erzielbaren Einsparungen bei den Betriebskosten. Die Durchführung von Bohrungen bis in eine Tiefe in der Größenordnung von 100m ist üblich und kann auch mit relativ kleinem Bohrgerät durchgeführt werden.

Soll ich einen Flächenkollektor oder eine Tiefenbohrung machen?

Erdwärmesonden haben gegenüber Flächenkollektoren und Luftwärmepumpen den großen Vorteil, dass sie weitgehend unabhängig von den Temperatur-Schwankungen der Atmosphäre relativ hohe und konstante Quellentemperaturen zur Verfügung stellen können. Der Flächenbedarf der fertigen Sondenanlage ist minimal und stellt eine langfristig sichere Quelle zur Energieversorgung dar. Flächenkollektoren können neben dem hohen Flächenverbrauch stark an Leistung und Kapazität verlieren wenn die Regeneration durch Sonneneinstrahlung und Niederschlagswasser nicht gegeben ist. Bei geringen oder ungünstigen Platzverhältnissen auf dem Grundstück sowie bei bereits fertig gestellten Außenanlagen kann im Spezialbohrverfahren – Schrägbohren mit Sondenausbau aus einem zentralen Schacht – eine geothermische Sondenanlage hergestellt werden.

Ist eine Wärmepumpenheizung umweltfreundlich?

Eine Wärmepumpenheizung ist die umweltfreundlichste und nachhaltigste Form der Gebäudeheizung und Kühlung solange wesentliche Kriterien eingehalten werden. Dazu zählen die optimale Planung und Ausführung sowie die Abstimmung mit dem Last- und Benutzerprofil neben der umweltfreundlichen Herkunft des für den Betrieb erforderlichen Stromes als Voraussetzung um diesem Anspruch gerecht zu werden. Zum Beispiel kann Strom aus dezentralen PV-Anlagen eine Quelle umweltfreundlich produzierter Antriebsenergie für den Betrieb der Wärmepumpe darstellen.

Wann ist eine Umstellung von einer Ölheizung auf eine Wärmepumpenheizung sinnvoll?

Die Umstellung von zum Beispiel einer bestehenden Ölheizungsanlage auf eine moderne Wärmepumpenheizung ist besonders interessant wenn das bestehende Wärmeabgabesystem (meistens Heizkörper) es erlaubt auch mit geringeren Vorlauftemperaturen als im Betrieb mit Ölheizungen üblich die gewünschten Raumtemperaturen zu erreichen und daher nicht zwangsläufig verändert werden muss oder durch Installation zusätzlicher Radiatoren und eine veränderte Betriebsweise ein Absenken der erforderlichen Vorlauftemperatur erreicht werden kann. Bei hohem ganzjährigem Warmwasserbedarf im Verhältnis zum Heizwärmebedarf ist es wirtschaftlich interessanter die Warmwasserbereitung mittels Brauchwasserwärmepumpe oder solarthermisch durchzuführen.

Wie kann ich mit meiner Wärmepumpenheizung kostengünstig kühlen?

Grundwasserwärmepumpen und Erdwärmesondenanlagen bieten die Möglichkeit besonders kostengünstig passiv ein Objekt zu kühlen und bei Erdwärmesondenanlagen deren Effizienz noch zu steigern. Dabei wird über Flächenheizungen Raumwärme abtransportiert. Ein Überschreiten des Kondensationspunktes an den „Kühlflächen“ wird mittels Taupunktwächter verhindert.